Tanzperformance, MADE in Frankfurt
ENTHÄLT 44% PUNK, 44% NICHT-PUNK, 10% UMSICHGREIFEN, 2% INTERROBANG.
»I wanna be anarchy« – mit diesem Satz leitete der Sänger der Sex Pistols Johnny Rotten vor über vierzig Jahren den Höhepunkt einer neuen Ära ein. Der Punkrock war geboren. Punk war nicht nur Musik, sondern eine Lebensweise. Er lehnte aus einer nihilistischen Haltung heraus den Status quo, die Konsumgesellschaft mit ihren Werten und ihrer Ästhetik ab und betonte stattdessen das Unvollkommene und Rohe. Was ist von Punk geblieben, dieser subkulturellen Bewegung, deren Bildsprache zunehmend Einzug in die Modewelt und den Mainstream gehalten hat? Paula Rosolen, die sich für randständige Themen im Tanz interessiert, begibt sich auf Spurensuche. Sie kehrt zu den Ursprüngen des Punk zurück und extrahiert seine besondere Körperlichkeit, seine Bewegungsqualitäten. Wie in ihren vorherigen Produktionen schafft sie dabei unerwartete Verbindungen und schließt die Punk-Bewegungen mit zeitgleichen Entwicklungen im Postmodern Dance kurz.
»Die Spannung des Abends entsteht insbesondere durch die Reibung des wild-rebellischen Punks mit der perfekten Tanzprofessionalität. Ein Rausch der Bewegung bei gleichzeitig kluger Reflektion.«
– MADE.Jury
Kassel: 24.05.2020 • STAATSTHEATER KASSEL – TIF–Theater im Fridericianum • 18:00 Uhr
Darmstadt: 05.06.2020 • STAATSTHEATER DARMSTADT – Kleines Haus • 20:30 Uhr
KONZEPT UND REGIE • Paula Rosolen ENTWICKELT MIT UND GETANZT VON • Fania Grigoriou/Cindy Hammer, Douglas Bateman, Stephan Quinci, Paula Rosolen MUSIK • Nicolas Fehr, Nico Stallmann KOSTÜME • Takako Senda REGIEASSISTENZ • Omar Gordon LICHT • Sebastian Schackert TECHNISCHE LEITUNG • Johannes Schmidt PRODUKTIONSLEITUNG • Ingrida Gerbutavičiūtė BÜHNE • Juan Manuel Fiebelkorn
Dauer • ca. 60 Minuten
Die Company HAPTIC HIDE wurde im Jahr 2015 von Paula Rosolen in Frankfurt am Main gegründet und arbeitet international mit Theatern, vor allem im europäischen, südamerikanischen und asiatischen Raum zusammen. In Ihren Choreografien arbeitet Paula Rosolen im Grenzbereich von Tanz, Performance, Musik und Theater. 2019 erhielt sie von der Stadt Frankfurt eine Auszeichnung für »Herausragende Persönlichkeiten mit Migrationshintergrund«. Ihre Produktion »Aerobics! – Ein Ballett in 3 Akten« wurde von der Deutschen Tanzplattform 2016 als herausragende Tanzproduktion ausgewählt und zugleich mit dem ersten Preis des Wettbewerbs »Danse Élargie« ausgezeichnet. PUNK‽ war nach seiner Premiere am Künstlerhaus Mousonturm bereits eingeladen zu den Hessischen Theatertagen am Staatstheater Kassel im Mai 2019 und zum BE Festival im Juli 2019 in Birmingham, UK.
Förderer • Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main, Kulturamt Frankfurt am Main, FAZIT-Stiftung und Derida Dance Center Sofia. Danke an Apparat Athens.
Foto © Jörg Baumann
[…] PUNK‽ danach fragt, was eigentlich von der rebellischen Pose übrig geblieben […]